Kosten & Wirtschaftlichkeit
Wärmepumpe Stromverbrauch: Berechnung, Tipps und Vergleichsdaten
Aktualisiert am 15. Mai 2025
107 mal angesehen
92% fanden diesen Beitrag hilfreich
Viele fragen sich: Wie viel Strom verbraucht meine Wärmepumpe wirklich? Eine Wärmepumpe nutzt erneuerbare Energien, benötigt aber Strom für den Betrieb. In diesem Artikel lernen Sie, wie Sie den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe berechnen und optimieren.
Lesen Sie weiter und finden Sie praktische Tipps und Beispiele!
Zusammenfassung
Wärmepumpen sind effizient und nutzen 75 % Umweltenergie, benötigen aber Strom (ca. 25 %). Sie erzeugen aus 1 kWh Strom bis zu 5 kWh Wärme.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) bestimmt die Effizienz: Luft-Wasser-Wärmepumpen: JAZ 3,1, Erdwärmepumpen: JAZ 4,1, Grundwasserwärmepumpen: JAZ bis 4,5. Höhere JAZ bedeutet weniger Stromverbrauch.
Eine Photovoltaikanlage kann den Stromverbrauch der Wärmepumpe reduzieren und bis zu 50 % Eigenverbrauch ermöglichen. Kostenersparnis etwa 360 € pro Jahr bei einer PV-Anlage.
Gute Dämmung, niedrige Vorlauftemperaturen (35–55 °C) und ein hydraulischer Abgleich senken den Verbrauch. Schlechte Dämmung erhöht den Strombedarf deutlich.
Wärmepumpentarife sind ca. 20 % günstiger als Standardtarife. Ein Haushalt mit 6.000 kWh Verbrauch spart ca. 360 € jährlich mit einem Spezialtarif.
Warum benötigt eine Wärmepumpe Strom?
Eine Wärmepumpe nutzt Strom, um Wärme aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder der Erde zu gewinnen. Sie braucht etwa 25 % Strom, während 75 % der Energie aus Umweltwärme stammen.
Der Strom treibt den Kompressor an, der die gewonnene Umweltwärme in Heizenergie umwandelt.
Durch ihren hohen Wirkungsgrad erzeugt eine Wärmepumpe aus 1 kWh Strom bis zu 5 kWh Wärme. Dies erklärt ihre Effizienz von 300-500 %. Solche Heizsysteme arbeiten somit sehr energieeffizient und reduzieren CO₂-Emissionen deutlich.
Stromverbrauch einer Wärmepumpe berechnen
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von ihrer Effizienz und der benötigten Heizwärme ab. Mit passenden Berechnungen lässt sich der Jahresstromverbrauch in Kilowattstunden genau ermitteln.
Methode 1: Effizienzkennzahlen der Wärmepumpe nutzen
Die Effizienzkennzahlen helfen, den Stromverbrauch der Wärmepumpe zu berechnen. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) zeigt das Verhältnis von genutzter Wärme zur aufgenommenen Energie. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe erreicht laut Stand 2014 eine JAZ von 3,1.
Das bedeutet: Sie liefert 3,1 Kilowattstunden (kWh) Wärme aus einer kWh Strom. Erdwärmepumpen arbeiten mit einer höheren JAZ von 4,1. Grundwasserwärmepumpen kommen auf bis zu 4,5.
💡 Höhere JAZ bedeutet geringeren Stromverbrauch pro gewonnener Wärmeeinheit.
Um die Nutzung noch besser einzuschätzen, kann der coefficient of performance (COP) betrachtet werden. Er zeigt die Leistung bei bestimmten Bedingungen, wie Außentemperatur oder Vorlauftemperatur.
Mit diesen Zahlen lassen sich exakte Berechnungen für Heiz- und Warmwasserkosten durchführen.
Methode 2: Vorverbräuche der alten Heizung als Referenz verwenden
Alte Verbrauchsdaten können helfen, den Strombedarf der Wärmepumpe abzuschätzen. Eine Gasheizung mit 15.000 kWh Wärmebedarf zeigt, wieviel Energie das Gebäude benötigt. Bei einer Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 ergibt das einen Stromverbrauch von 5.000 kWh pro Jahr.
Diese Werte können als Basis dienen.
Plattenheizkörper oder eine ältere Heizanlage beeinflussen die Genauigkeit dieser Methode. Ein hydraulischer Abgleich sorgt für bessere Effizienz und kann den Verbrauch senken. Bei schlechter Gebäudedämmung steigt die benötigte Heizenergie.
Je besser die Dämmung und der Dämmstandard, desto geringer der Verbrauch der Wärmepumpenheizung.
Faktoren, die den Stromverbrauch einer Wärmepumpe beeinflussen
Der Stromverbrauch hängt von der Art der Wärmepumpe ab. Auch die Effizienz und die Gebäudedämmung spielen eine große Rolle.
Art der Wärmepumpe (Luft-, Wasser-, Erdwärmepumpe)
Luftwärmepumpen nutzen die Außenluft als Wärmequelle. Sie haben einfache Installationen und verursachen geringe Kosten. Ihre Effizienz sinkt bei kaltem Wetter. Diese Art ist ideal für milde Klimazonen und Neubauten mit guter Wärmedämmung wie Passivhäuser.
Eine Luftwärmepumpe kann mit Fußbodenheizungen gut kombiniert werden, da sie niedrige Vorlauftemperaturen benötigt.
Erdwärmepumpen sind effizienter und unabhängig vom Wetter. Sie entziehen dem Boden Wärme über Tiefenbohrungen oder Flächenkollektoren. Die Installation ist teurer und aufwändiger.
Diese Pumpen lohnen sich in Altbauten oder Gebäuden mit hohem Heizbedarf. Wasser-Wasser-Wärmepumpen bieten die höchste Effizienz, da Grundwasser konstant warm bleibt, erfordern jedoch genehmigte Brunnenanlagen und sind technisch komplex.
Effizienz: COP-Wert und Jahresarbeitszahl
Der COP-Wert misst die Effizienz einer Wärmepumpe. Ein hoher COP-Wert bedeutet weniger Stromverbrauch für die erzeugte Wärmemenge. Erdwärmepumpen erreichen oft einen COP von 3,9 und kosten etwa 615 € im Jahr.
Grundwasserwärmepumpen haben mit einem COP von 4,5 die beste Effizienz. Hier liegen die Jahreskosten bei rund 533 €.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) zeigt die Effizienz über ein Jahr. Luft-Wasser-Wärmepumpen haben eine JAZ von 2,9 und verursachen Kosten von ca. 828 € jährlich. Luft-Luft-Systeme arbeiten mit einer JAZ von 2,6 und liegen bei etwa 923 €/Jahr.
Diese Werte helfen beim Vergleich verschiedener Heizsysteme und deren Energiebedarf.
Effizienz zahlt sich aus – weniger Stromverbrauch schont den Geldbeutel.
Heizlast und Wärmebedarf des Gebäudes
Die Heizlast eines Gebäudes zeigt, wie viel Wärme es benötigt. Ein Altbau ohne Dämmung hat eine Heizlast von 0,12 kW pro Quadratmeter. Ein Neubau nach EnEV liegt bei 0,04 kW pro Quadratmeter.
Passivhäuser sind sehr sparsam und benötigen nur 0,015 kW pro Quadratmeter.
Eine gute Isolierung reduziert den Wärmebedarf. Schlechte Dämmung erhöht dagegen den Stromverbrauch. Die Wahl des Heizsystems beeinflusst ebenfalls den Energieverbrauch. Niedrige Vorlauftemperaturen und ein hydraulischer Abgleich helfen, die Effizienz zu steigern.
Vorlauftemperatur und Betriebseinstellungen
Eine Vorlauftemperatur zwischen 35 und 55 °C spart Energie. Ein niedriges Niveau reduziert den Stromverbrauch der Wärmepumpe. Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen arbeiten effizient mit niedriger Vorlauftemperatur.
Wandheizungen sind ebenfalls ideal.
Häufiges Lüften erhöht den Heizenergiebedarf. Geschlossene Fenster und gute Gebäudeisolierung helfen, den Verbrauch zu senken. Ein hydraulischer Abgleich optimiert den Betrieb der Heizungsanlagen.
So bleibt die Leistung stabil und effizient.
Beispielrechnung: Stromverbrauch einer Wärmepumpe
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Neubau verbraucht oft weniger Strom als eine Erd-Wärmepumpe im Altbau. Der Strombedarf hängt stark von Heizlast, Vorlauftemperatur und Effizienz des Systems ab.
Stromverbrauch einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Neubau
Der Stromverbrauch einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Neubau hängt von der Leistung und der Jahresarbeitszahl (JAZ) ab. Für ein Haus mit 10 kW Heizleistung und einer JAZ von 3,5 ergibt sich bei 2.000 Betriebsstunden ein Verbrauch von 5.714 kWh pro Jahr.
Dieser Verbrauch kostet bei einem Strompreis von 29 Cent pro kWh etwa 1.657 Euro im Jahr.
Effiziente Nutzung senkt die Kosten. Eine optimierte Heizlastberechnung und eine niedrige Vorlauftemperatur helfen, Energie zu sparen. Ein hydraulischer Abgleich verbessert zusätzlich die Effizienz des Heizsystems.
Mit einer PV-Anlage lässt sich der Eigenverbrauch steigern und der Strompreis reduzieren.
Stromverbrauch einer Erdwärmepumpe im Altbau
Eine Erdwärmepumpe in einem Altbau verbraucht bei einem Wärmebedarf von 15.000 kWh und einer JAZ von 3 etwa 5.000 kWh Strom pro Jahr. Bei einem Strompreis von etwa 0,123 € pro kWh kosten die Heizzwecke rund 615 € jährlich.
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe arbeitet effizient, wenn der Heizlastbedarf des Gebäudes optimiert ist. Ein hydraulischer Abgleich senkt den Energieverbrauch spürbar. Niedrige Vorlauftemperaturen und eine moderne Steuerung verbessern die Leistung zusätzlich.
Stromkosten einer Wärmepumpe berechnen
Die Stromkosten hängen vom Verbrauch und Ihrem Stromtarif ab. Ein dynamischer Stromtarif kann helfen, Kosten zu senken.
Durchschnittliche Strompreise und Verbrauchswerte
Der Strompreis liegt bei etwa 30 Cent pro kWh. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kostet im Jahr ungefähr 1.500 Euro. Erdwärmepumpen sind effizienter und verursachen Stromkosten von etwa 1.125 Euro jährlich.
Am günstigsten arbeitet eine Grundwasserwärmepumpe mit Kosten von rund 1.000 Euro pro Jahr.
Ein passender Wärmepumpentarif kann die Stromkosten senken. Dieser bietet oft günstigere Preise speziell für Wärmepumpen-Nutzer. Mit erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaikanlagen lassen sich weitere Einsparungen erzielen.
Nutzung eines Wärmepumpentarifs zur Kostenreduktion
Wärmepumpentarife sind etwa 20 % günstiger als Standardtarife. Ein Haushalt mit einem Verbrauch von 6.000 kWh pro Jahr zahlt so nur ca. 1.440 € (bei 24 ct/kWh). Das spart rund 360 € jährlich.
Stromzähler für Wärmepumpen trennen den Haushaltsstrom vom Heizstrom. So können Anbieter spezielle Tarife ermöglichen. Die günstigeren Preise fördern den Einsatz erneuerbarer Energien und senken Heizkosten.
Stromverbrauch senken: Tipps und Optimierungen
Reduzieren Sie den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe durch energieeffiziente Einstellungen. Nutzen Sie erneuerbare Energien wie Solarstrom aus Photovoltaikanlagen.
Vorlauftemperatur anpassen
Eine Vorlauftemperatur von 35-55 °C spart Strom und verbessert die Effizienz. Niedrigere Temperaturen sind für Fußbodenheizungen ideal. Heizkörper benötigen meist höhere Werte.
Eine zu hohe Vorlauftemperatur erhöht den Energieverbrauch und die Heizkosten.
Ein hydraulischer Abgleich optimiert die Wärmeverteilung. Schlechte Einstellungen führen zu unnötigem Stromverbrauch. Häufiges Lüften kann den Energiebedarf zusätzlich steigern.
Das richtige Einstellen senkt Kosten und entlastet die Wärmepumpe.
Wartung und regelmäßige Reinigung
Regelmäßige Wartung hält die Wärmepumpe effizient. Fachleute prüfen den Wärmetauscher, die Steuerung und den Pufferspeicher. Heizkosten sinken durch eine sauber funktionierende Anlage.
Reinigung beugt Verschleiß vor und verlängert die Lebensdauer.
Staub und Schmutz reduzieren die Effizienz. Saubere Filter und Ventilatoren sparen Strom. Wartungskosten sind niedriger als bei fossilen Heizsystemen. Solaranlagen profitieren auch von regelmäßiger Instandhaltung.
Optimierung der Heizlastberechnung
Die Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 senkt den Stromverbrauch effizient. Sie berücksichtigt den Wärmebedarf jedes Raums genau. Ein hydraulischer Abgleich sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung.
Dadurch arbeiten Wärmepumpen effizienter und sparen Energie.
Niedrige Vorlauftemperaturen mindern zusätzlich die Leistungsaufnahme. Passivhäuser oder Gebäude mit guter Energieeffizienz profitieren besonders. Experten empfehlen, die Berechnung regelmäßig zu prüfen.
Dies optimiert die warmwasserbereitung und spart heizkosten.